Früher
Von Bregenz bis Schaffhausen transportierten Fährleute Molasse-Sandsteine aus den Steinbrüchen von Rorschach auf Lädinen und später auf dieselbetriebenen Schiffen über den Seeweg. Skulpturen, Brunnen, profane Bauwerke und Kirchen wurden von Steinmetzen und Bildhauern aus dem grauen, feinkörnigen Plattensandstein gehauen, geformt und gebaut.
In Steckborn wurden die rohen Steinblöcke am W e r k p l a t z am See, bei Johannes Traber Steinmetzmeister im „Grütli“ (Geschäftsgründung 1864) abgeladen. In der Werkhalle, direkt am See gelegen, wurden die Steine zugehauen, weiterverarbeitet und mit Ross und Wagen in der Umgebung versetzt.
Heute
Immer noch hauen in Steckborn Bildhauer und Steinmetze Rorschacher Sandsteine zu. Den Werkplatz am See gibt es leider nicht mehr. Steine werden aus dem noch einzig verbliebenen Steinbruch von Hansjakob Bärlocher in Buchen/Staad bei Rorschach auf Lastwagen zu Urs Traber, der die Bildhauerwerkstatt an der Seestrasse in der fünften Generation weiterführt, transportiert.
Junge Menschen, die Freude und Talent für den Beruf des Bildhauers zeigen, werden seit 1980 beim Bildhauermeister Traber ausgebildet. 2005 realisierten Lehrlinge und ehemalige Mitarbeiter, die das Handwerk in Steckborn lernten, zusammen mit Urs Traber das erste Steinbildhauersymposium. Alle zwei bis drei Jahre wird nun dieser Anlass an dem malerischen Ort am See von der Gemeinde Steckborn organisiert. Mit der Idee des Steinbildhauersymposium wird die Tradition „Steine am Ufer“ zu behauen wieder aufgenommen und die Quaianlage für zwei Wochen in einen W e r k p l a t z verwandelt.